Ludwig ist benannt nach König Ludwig II. von Bayern, dem Märchenkönig, der ganz in der Nähe unseres Wohnorts eines seiner Prachtbauten errichten ließ: das Schloß Herrenchiemsee, ein Nachbau von Versailles. Er war eine tragische Gestalt und ist unter bisher ungeklärten Umständen im Starnberger See ertrunken.
Ludwig war mein erster eigener Hund. Mit ihm konnte ich mir endlich meinen lange gehegten Kindheitstraum nach einer Dogge erfüllen, leider erst im Alter von 24 Jahren. Ich habe ihn im Alter von 9 Wochen von seiner Züchterin bei Osnabrück abgeholt, sein „voller Name“ ist Ulysses Licht des Nordens. Ludwig ist 9 Jahre mit mir durch dick und dünn gegangen und wir waren fast immer zusammen. Mit keinem anderen Lebewesen habe ich bisher so viel Zeit verbracht. Umso trauriger war es, als ich im März 2016 die Diagnose „okkulte DCM“ bekommen habe von Dr. Killich in der Tierklinik Haar. Denn ansonsten war Ludwig bis auf einige Alterszipperlein noch sehr fit. Er bekam Vetmedin, doch sein Gesundheitszustand verschlechterte sich schnell. Im Juni begann er, Wasser zu erbrechen, das sich in seiner Lunge angesammelt hatte. Ich ging erneut zum Herzultraschall und er bekam von nun an 13 Tabletten am Tag von 4 verschiedenen Präparaten. Aber auch das half nicht. In einer Nacht musste ich den Tiernotarzt rufen, weil er kaum noch Luft bekam. Er hat ihm ein Entwässerungsmittel gespritzt und es ging langsam wieder etwas besser. Ich habe mir und ihm daraufhin versprochen, dass ich ihn beim nächsten Erstickungsanfall erlösen würde. Von anderen DCM-betroffenen Hundehaltern bekam ich viele Tipps, unter anderem den, mir eine Entwässerungsspritze für den Notfall zu besorgen, um ihm wenigstens kurzzeitig Linderung zu verschaffen. Das Schlimme war, dass es ihm tagsüber oft noch recht gut ging – wenn es nicht zu heiß war – und dass er mental und auch von seinem Bewegungsapparat her fit war. Darum fiel mir die Entscheidung, ihn gehen zu lassen, sehr sehr schwer. Zwischenzeitlich hatte ich auch immer die Hoffnung, dass sich sein Zustand mit den vielen Medikamenten vielleicht doch noch stabilisieren würde. Doch am 26.07.2016 hatte er morgens wieder wahnsinnig viel Wasser ausgewürgt. Er atmete schwer und röchelnd und ich sah ihm an wie er litt, die Panik in seinen Augen. Um ihm kurzzeitig zu helfen spritzte ich ihm das Entwässerungsmittel. Ich rief bei meiner Tierklinik an und bei einer guten Freundin, die mich bei diesem letzten schweren Schritt begleitete. Ludwig schlief in meinen Armen ein. Diesen letzten schweren Atemzug werde ich nie vergessen. Auf der einen Seite bin ich sehr froh, dass ich in diesem Augenblick bei ihm sein konnte und dass er nicht leiden musste. Auf der anderen Seite war diese Entscheidung so unglaublich schwer, ich hatte vorher noch nie ein Tier einschläfern lassen.
Ludwig, du fehlst uns jeden Tag. Gaia vermisst ihren Spielpartner, du hast ihr so viel beigebracht und mir bei ihrer Erziehung geholfen. Du wirst immer in meinem Herzen bleiben!!!