bei den Doggen vom Irschener Winkel!
Juni 2023
Wir sind nach fast drei Jahren wieder zurück am Irschener Winkel um unsere alte Heimat zu besuchen. Und wir haben uns vermehrt 🙂 Auf dem Foto unten zu sehen sind vrnl. Jättiläisen Gaia (9 Jahre 2 Monate), ihre Tochter Alma vom Irschener Winkel (6 Jahre 3 Monate) und Almas Töchter GaiAlmas Ronja (2 Jahre 9 Monate) und GaiAlmas Leni-Lagertha (22 Monate).
Lange habe ich diese Webseite nicht akualisiert, denn wir sind Ende August 2020 nach Schweden ausgewandert und ich habe dort meine Doggenzucht weitergeführt. Unsere neue, internationale Webseite ist:
www.gaialmas.se
Es war schon lange mein Traum gewesen, nach Schweden auszuwandern. Skandinavien habe ich zum ersten Mal lieben und schätzen gelernt, als ich meine Stammhündin Gaia vor 9 Jahren aus Finnland geholt habe. Seitdem war ich fast jedes Jahr im Sommer mehrere Wochen im Norden unterwegs und habe grosse Teile Dänemarks, Schwedens, Norwegens und Finnlands bereist. Bis zum Nordkap sind wir 2019 gekommen. Mich fasziniert die schöne, oft ursprüngliche Natur, die freundlichen Menschen und die reiche Kultur. Außerdem ist die Qualität der Doggen in Skandinavien deutlich besser als in Mitteleuropa, da der Trend der Übertypisierung hier noch kaum Einzug gehalten hat und viele Züchter sehr engangiert sind was Gesundheitsuntersuchungen angeht und den Import von Hunden/Sperma aus der ganzen Welt. Auf meinen Reisen habe ich auch immer Züchter und Ausstellungen besucht und im Jahr 2019 hatte ich sogar die Ehre, die sogenannte „Color Show“ des Finnischen Doggen Clubs zu richten. Im Jahr 2020 sollte ich eigentlich die „Color Show“ des Schwedischen Doggen Clubs richten…
Schweden hat es mir immer besonders angetan, da dort die Lebensqualität sehr hoch ist. Außerdem ist die Sprache relativ leicht zu lernen und die Entfernung zu Deutschland ist auch nicht zu weit. Bereits zwei Jahre vor meinem Umzug begann ich auf Internetportalen nach einem Haus zu suchen, ganz ohne Zeitdruck, es sollte schon das „perfekte Haus“ sein. Und mein Traumhaus fand ich dann im Juni 2020, ein rotes Holzhaus – typisch schwedisch – direkt am Meer im Wald, aber noch im Großraum Stockholm. Zu abgelegen wollte ich auch nicht wohnen. Ich hatte das grosse Glück, den Zuschlag zu bekommen, und bin Ende August 2020 dann mit meinen Hunden und Katzen umgezogen.
Diesen Schritt bereue ich bis heute in keinster Weise! Wir fühlen uns sehr wohl in unserem neuen Zuhause und genießen die Freiheit und die Natur. Es war auch eine gute Wahl, die Corona-Zeit in Schweden zu verbringen… Ich habe hier bisher drei Würfe Doggen groß gezogen, aus denen auch jeweils 2-3 Welpen nach Deutschland gezogen sind. Bis heute werde ich noch von Welpeninteressenten aus meiner alten Heimat kontaktiert. Und einige sind bereit, die weite Reise auf sich zu nehmen. Viele dieser Hunde kann ich nun auf meinem Heimatbesuch wieder treffen, so habe ich am 27.05. ein großes Welpentreffen im süddeutschen Raum organisiert, zu dem 11 Hunde aus meiner Zucht gekommen sind. Ein wunderschönes Wiedersehen!
Wenn auch Sie Interesse an einem Welpen aus meiner Zucht haben, zögern Sie nicht, mich zu kontaktieren.
Der Import eines Hundes aus Schweden ist weniger kompliziert als Sie vielleicht denken. Und schließlich handelt es sich um ein neues Familienmitglied, das man möglichst lange an seiner Seite haben möchte, darum lohnt es sich, für einen Welpen auch einbisschen mehr Aufwand zu betreiben. Ich als Züchterin tue dies auch und habe sowohl für meine Stammhündin, als auch für die Reisen zu meinen Deckrüden abertausende Kilometer zurückgelegt.
Es ist bedauerlich, dass es in Deutschland (und in Österreich/der Schweiz) immer weniger Doggenzüchter gibt. 2022 war ein absoluter Tiefpunkt, mit den niedrigsten Welpenzahlen seit Ende des 2. Weltkrieges! (mit Klick auf das Bild gelangen Sie zum dazugehörigen Artikel)
Die Gründe für diesen Rückgang sind vielfältig, aber einer ist sicher, dass sich viele Züchter nicht mehr den Gängeleien in den Zuchtvereinen aussetzen wollen. Die fest zementierte, hierarchische Struktur der Vereine hindert viele, gerade engagierte, junge Züchter, am Einstieg in die Zucht oder an deren Fortsetzung. Denn ganz anders als im Ausland, wo die Ahnentafeln direkt von den nationalen Zuchtverbänden ausgestellt werden, sind in Deutschland und Österreich die Züchter gezwungen, Mitglied eines Zuchtvereins zu sein, um FCI-Ahnentafeln für ihre Welpen zu bekommen. Und die Mitgliedschaft kann ohne Angabe von Gründen abgelehnt bzw. beendet werden! Dadurch sind die Züchter der Willkür der Vereine gnadenlos ausgeliefert und müssen sich stillschweigend unterwerfen, um nicht die Zukunft ihrer Zucht zu gefährden. Jegliche Kritik an der rückständigen Zuchtpolitik vieler Rassezuchtvereine ist unerwünscht!
Auch mir erging es so! Nach über 10 Jahren Mitgliedschaft im DDC (und Erhalt der Silbernen Ehrennadel) wurde mir zum 31.12.2018 ohne Begründung die Mitgliedschaft gekündigt. Ich habe versucht, mich vor dem VDH-Gericht dagegen zu wehren, aber dieses steht in den allermeisten Fällen auf der Seite seiner Mitglieder (also der Vereine) und erachtete das Vorgehen als legitim, da in der Satzung des DDC eine fristgerechte Kündigung enthalten ist.
Ein Ausschlussverfahren wäre der ehrlichere Weg gewesen, doch dieses hätte der DDC verloren, da ich nie gegen die Zuchtordnung oder Satzung des Vereins verstoßen habe. Der eigentliche Grund für die unbegründete Kündigung war meine jahrelange Kritik an der Vereinspolitik, die die Gesundheit der Dogge leider bis heute absolut vernachlässigt! Bereits 2011 habe ich einen Aufklärungsfilm über die Herzkrankheit DCM bei der Dogge veröffentlicht, der in drei Sprachen auf Youtube zu sehen ist und bisher über 50.000 mal angesehen wurde. Desweiteren habe ich viele Analysen über das Zuchtgeschehen geschrieben und weitere Artikel über die Rasse (und Hundezucht im Allgemeinen), die sowohl im Internet, als auch in Hundemagazinen im deutschsprachigen Raum veröffentlicht wurden.
Im Frühjahr 2019 habe ich dann gemeinsam mit anderen Doggenfreunden die Interessensgemeinschaft IG Gesunde Deutsche Dogge ins Leben gerufen, ein Projekt zur Aufklärung, aber auch zur Unterstützung verantwortungsbewusster Züchter und der Forschung. Dies war besonders den beiden deutschen VDH-Doggenvereinen DDC und KyDD ein Dorn im Auge, wurde so doch ihre eigene Zuchtpolitik und Tatenlosigkeit in Sachen Gesundheit umso mehr offensichtlich. (mit Klick auf das Bild gelangen Sie zur Webseite der IG)
Da es in Deutschland nicht möglich ist, ohne die Mitgliedschaft bzw. einen Zuchtvertrag mit einem dem VDH (Verband für das Deutsche Hundewesen) angeschlossenen Rassehundezuchtverein Ahnentafeln des FCI (Internationaler Hundezuchtverband) zu bekommen, war ich nach meiner Kündigung vom DDC gezwungen, mich an die KyDD (Kynologische Gesellschaft für Deutsche Doggen) zu wenden, dem zweiten für die Dogge zuständigen Verein im VDH. Ein Verein, der 1990 mit guten Absichten gegründet wurde, aber leider sehr schnell von der Familie Wagner übernommen wurde und durch Welpenfabriken, die Ausbeutung der Zuchthunde und allerlei Tierschutzskandale bereits seit langem in Verruf ist. (Dem VDH sind diese Missstände selbstverständlich bekannt, sie interessieren ihn aber nicht).
Da ich diese Machenschaften schon lange kritisiere, wurde mir die Mitgliedschaft selbstverständlich verwehrt – auch diese kann ohne Begründung von den Zuchtvereinen abgelehnt werden. Eine Zuchtzulassung durfte ich aber machen mit meiner Hündin Alma vom Irschener Winkel. Diese erhielt sie auch im zweiten Anlauf (einbisschen Schikane muss sein, ähnlich war es ja bereits mit Gaia im DDC) Ende 2019 vom Zuchtleiter, 1. Vorsitzenden und „vereinseigenen Tierarzt“ in Personalunion seit fast zwei Jahrzehnten, Dr. Heiko Wagner. Als ich diesen dann um einen Zuchtvertrag bat, damit ich extern VDH-Ahnentafeln für meine Welpen bekommen würde, wurde dieser mir verwehrt. Herr Wagner gab unter Zeugen öffentlich zu, dass dies ausschließlich dazu dienen würde, mich zu bestrafen. Als ich ihn fragte, ob es ihm denn nicht um die Hunde ginge, und dass es doch ein Verlust für die Rasse wäre, wenn Alma, kerngesund, sehr standardnah (u.a. Schweizer Champion), zertifizierter Therapiehund und mit viel neuem Blut aus Skandinavien und den USA, keine Nachkommen haben würde meinte er nur, ich könne sie ja verkaufen, dann könne jemand anderes ja mit ihr züchten. Ich würde niemals von ihm Ahnentafeln bekommen. Nun, für jemanden, der keinerlei persönlichen Bezug zu seinen dutzenden im Zwinger weitab vom Wohnhaus und von Angestellten betreuten Zuchtmaschinen hat, ist dies natürlich eine realistische Forderung. Für jemanden, der seine Hunde als Familienmitglieder betrachtet und mit diesen 24 Stunden eng zusammen lebt ist es nicht nur eine Unverschämtheit sondern ein Schlag ins Gesicht.
Es war nun also klar, dass ich, obwohl ich zwei kerngesunde Hündinnen mit VDH-Ahnentafeln und VDH-Zuchtzulassung hatte und nie gegen die VDH-Satzung oder Zuchtordnung verstoßen hatte, keine VDH-Ahnentafeln mehr für meine Welpen bekommen würde. Aus persönlichen Gründen…
Natürlich hätte ich auch ohne Papiere oder mit Papieren eines sogenannten „Dissidenzvereins“ (also außerhalb des VDH) weiter züchten können. Ich hätte auch jederzeit die Rasse wechseln können und in einem anderen VDH-Verein züchten. Aber für mich ist seit meiner Kindheit die Zucht Deutscher Doggen ein Traum und diesen lasse ich mir von niemanden verderben! Außerdem möchte ich nicht einfach nur Welpen produzieren, wie so viele andere, sondern mit meiner Zucht etwas für die gesamte Rasse tun. Und dies ist nur innerhalb der FCI möglich.
Hier in Schweden werden die FCI-Ahnentafeln vom nationalen Dachverband, dem Schwedischen Kennel Klub (SKK) ausgestellt. Der Züchter muss sich an die Zuchtordung halten und bekommt dann problemlos Papiere für die Welpen. Ganz ohne Gängelei, unnötige Hindernisse und persönliche Befindlichkeiten. Außerdem gewährt mir die Zuchtordnung des SKK viel mehr Freiheiten, so dass ich meine Zuchtziele besser verwirklichen kann als in Deutschland, in dem ich Rüden aus dem weit entfernten Ausland verwenden kann, Tiefkühlsperma, und Farbverpaarungen machen kann. (siehe www.gaialmas.se)